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CHURCH OF FEAR'S »3. Int. Pfahlsitzen« in Frankfurt a.M.
Das Frankfurter Pfahlsitzen beendet. Pfähle aus Holz, Schläfer aus Stahl

Zweiter Sieger wird der 23-jährige Punker Björn Saragosa. COF-Präsidentin Eva Zander: "Vom Kunstzoo in den öffentlichen Raum! Überführung geglückt!"

Der DRITTE INTERNATIONALE PFAHLSITZWETT-BEWERB der CHURCH of FEAR an der Frankfurter Hauptwache ist zuende. Am Samstag um 14.00 Uhr erklärte Ausrichter und Kirchenmitglied Christoph Schlingensief im Beisein der Intendantin des Schauspiels Frankfurt, Elisabeth Schweeger, vor mehr als 6000 Menschen den Wettbewerb für beendet. Seit Montag saßen sieben Arbeits-, Obdach- und Hoffnungslose für die Dauer einer Woche auf einem Pfahl im Stadtzentrum, um für ihre Ängste und das "Recht auf persönlichen Terror" zu demonstrieren. Insgesamt haben über 100.000 Menschen die Aktion besucht. Unter dem Motto "Win with your loser" konnten sie durch Kauf sog. "Arbeits-Lose" auf den späteren Gewin-ner setzen und damit "dem Wertlosen wieder einen Wert geben" (Christoph Schlingensief).

Siegerin des Wettbewerbs, der zuvor schon in Venedig und Kathmandu stattgefunden hatte (siehe www.churchoffear.net), wurde die 45-jährige Susie Renée Reinhardt aus Idstein. Eva Zander, Präsidentin der CHURCH OF FEAR, überreichte ihr abschließend den Hauptgewinn in Höhe von € 3000,-. Die neue "Säulenheilige der Moderne" hatte 122 Stunden und 45 Minuten auf ihrem Pfahl ausgeharrt und Björn Saragosa ("Punker") aus Frankfurt (122 h 43 min) und Nina Krämer (Studentin) aus Berlin (121 h 35 min) auf die weiteren Plätze verwiesen. Der Zweit- und die Drittplatzierte erhielten ebenfalls Geldpreise von € 1000,- bzw. € 500,-.

Der Dritte Internationale Pfahlsitzwettbewerb endete in ausgelassener Atmosphäre. "Hier feiern jetzt endlich einmal die ein Volksfest, die das Volk im Wesentlichen ausmachen", zog Schlingensief ein durchweg positives Fazit der "sozialen Plastik", mit der der Kunstzoo im Leben angekommen sei. Gäste des Frankfurter Pfahlsitzens, das von zahlreichen Aktionen und Zwischenfällen begleitet wurde, waren u.a. Uta Ranke-Heinemann, Boris Groys, Hayadulla Hübsch, Bazon Brock und Daniel Cohn-Bendit. Weitere Veranstaltungen der Church of Fear in Wien, Zürich, Paris und New York sind bereits in Planung. Unter www.churchoffear.net informiert die "Kirche der Angst" ständig aktuell über weitere Aktionen. Eine Filmdokumentation über die CHURCH of FEAR, die erst am 20. März 2003 gegründet wurde, ist bereits in Arbeit.

Lesen Sie weiter im Bericht vom sechsten und letzten Wettbewerbstag... hier

Lesen Sie einen Augenzeugenbericht von Thomas Stefan Herpich, Pfahl Nr. 7... hier

Um 11.15 Uhr Ortszeit hat am Montag der DRITTE INTERNATIONALE PFAHLSITZ-WETTBEWERB der CHURCH of FEAR an der Frankfurter Hauptwache begonnen.

Am frühen Morgen hatte die COF-Jury unter Vorsitz der Kirchenpräsidenten Eva Zander zunächst aus 10 verbliebenen Pfahlsitz-bewerbern die 7 Teilnehmer der sechstägigen Veranstaltung ausgewählt.

Im Wettstreit um die Aufnahme in die CHURCH of FEAR und das ausgelobte Preisgeld in Höhe von € 3000,- verteilen sich nun folgende Arbeits-, Obdach- und Hoffnungslose auf die Pfähle 1 bis 7:

Wider alle Wetterprognosen brennt die Sonne auf den Verkehrsknotenpunkt der Banken-metropole. Hier sammeln sich einkaufende Bevölkerung, Touristen und Bankkaufleute, Skateboardfahrer und Kirchgänger der Gemeinde St.Katharin. Der Austragungsort ist bereits zu Wettbewerbsbeginn gut gefüllt. Die sieben Pfähle sind eingerahmt von einer Religionsberatung auf der einen, und dem 2. Prototyp der Angstkirche auf der anderen Seite. Unter dem Säulenplatz die Einkaufspassage "Hauptwache B-Ebene", unter der Passage die U-Bahn der Linie 2, die Pflaster und Säulen in regelmäßigen Abständen zum Beben bringt.

CHURCH OF FEAR'S »3. Int. Pfahlsitzen« in Frankfurt a.M.
Sturm auf die COF-Internetkirche

"Die Medienkunstgruppe CNTRCPY bekennt sich zu diesem Anschlag auf die CHURCH OF FEAR.

Den unzähligen Aufrufen zum Terrorismus folgend haben wir ein Attentat auf die Website verübt. Dieses Informationssystem ist bis auf weiteres von CNTRCPY blockiert. (...)"

Des weiteren wird ein Lösegeld in Höhe von 100.000,- Euro gefordert, die aus den Erlösen des Losverkaufs rekrutiert werden sollten. Ein Geld, das gemäß den Spielregeln den arbeits- und obdachlosen Pfahlsitzern zugute kommen soll. "So tief sind jetzt schon die Kunststudenten gesunken. Dann doch lieber Platte", äußerte Björn Saragosa auf Pfahl Nr.4 Unverständnis, nachdem COF-Mitarbeiter die Teilnehmer über mögliche Gewinneinbußen informiert hatten. Erste Verhandlungen mit den Erpressern blieben bislang erfolglos.

Unter dem Motto "Win with your loser" hat die CHURCH OF FEAR ein Wettbüro an der Hauptwache eingerichtet. Durch den Erwerb sog. "Arbeits-Lose" im Nennwert von € 1,- kann jeder Besucher des Wettbewerbs auf seinen Favoriten setzen, bares Geld gewinnen und somit den gesamtgesellschaftlich zum "Wertlosen" degradierten Pfahlsitzern viel Gutes, gutes Geld abgewinnen. Wettregeln ... hier!

KAUFEN SIE ARBEITS-LOSE! SETZEN SIE AUF IHREN GANZ PERSÖNLICHEN FAVORITEN!